Samstag, November 11, 2006

Wir wissen, wo du bist ...

Telepolis berichtet über einen kalifornischen Gesetzesvorschlag namens "The Sexual Predator Punishment and Control Act: Jessica's Law", der anlässlich der Wahlen auch mit zur Abstimmung stand. Jessica war ein neunjähriges Mädchen, das von einem vorbestraften Sexualtäter umgebracht wurde. 70% der Kalifornier stimmten einem schärferen Vorgehen gegen Sexualstraftäter zu.

In Kalifornien gibt es 90.000 Sexualstraftäter, die sich bei lokalen Behörden melden müssen. Ihre Namen werden auf einer speziellen Webseite veröffentlicht. Wenn sie wegen Vergehen gegen Kinder verurteilt wurden, müssen sie nach ihrer Freilassung in einer bestimmten Mindestentfernung von Schulen leben. Etwa 1.000 Sexualstraftäter, bei denen man einen Rückfall fürchtet, müssen während ihrer Bewährungszeit bereits einen GPS-Sender tragen, um zu überprüfen, ob sie ihre Auflagen einhalten.

Das neue Gesetz erweitert den Straftatbestand von Sexualverbrechen und setzt die Strafen für Sexualtäter herauf. So sind bis zu fünf Jahre Gefängnisstrafe für denjenigen vorgesehen, der direkt oder indirekt über ein Medium wie das Internet mit einem Minderjährigen mit der Absicht in Kontakt tritt oder mit diesem kommuniziert, um eine Straftat zu begehen. Für bestimmte Verbrechen sieht es keine Bewährung mehr vor und verhindert eine frühzeitige Entlassung. Zudem wird die Entfernung vergrößert, den die Wohnung eines Sexualstraftäters zu Schulen, Parks oder Kinderspielplätzen nun lebenslang einhalten muss. Damit wird es schwierig, überhaupt eine Wohnung in dicht besiedelten Regionen oder Städten wie San Francisco zu finden. Wer in eine Psychiatrie verlegt wird, muss ebenfalls mit einer lebenslangen Haft rechnen.

Zudem müssen nun praktisch alle Sexualstraftäter lebenslang einen GPS-Sender tragen - die Kosten für die Überwachung, zwischen acht und zwölf Dollar täglich, sollen möglichst dem Straftäter aufgebrummt werden.

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